Die Zukunft der Schweiz „liegt in Donald Trumps Händen“

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Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter äußerte sich zur aktuellen Unsicherheit, da die Schweiz auf ein Zollabkommen vor dem 1. August wartet.
Der 1. August rückt näher, und die Schweiz hält den Atem an: Ein Handelsabkommen mit den USA lässt auf sich warten, und die Schweizer Exporte könnten von einem Zollhammer getroffen werden. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter sprach im Radio RTS über diese beunruhigende Unsicherheit.
Während sich die Europäische Union und die USA am Montag auf eine Einigung über 15 Prozent Zölle auf bestimmte europäische Exporte einigten, tappt die Schweiz weiterhin im Dunkeln. Bereits im April hatte US-Präsident Donald Trump die Einführung von 31 Prozent Zöllen auf Schweizer Produkte angekündigt. Diese Maßnahme wurde jedoch bis zu einem bilateralen Abkommen ausgesetzt. Eine endgültige Entscheidung wird spätestens am 1. August, dem Schweizer Nationalfeiertag, erwartet.
In einem Interview zu diesem Anlass erläuterte Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter den aktuellen Stand der Gespräche. Eine gemeinsame Erklärung zwischen Bern und Washington wurde unterzeichnet und vom Bundesrat genehmigt. Der Ball liegt nun bei den USA. „Er liegt nun in den Händen der USA, in den Händen von Präsident Donald Trump“, sagte Karin Keller-Sutter.
Sie betonte den begrenzten Einfluss der Schweiz als „kleines Land“: „Wir sind keine Supermacht. Wir haben eine gewisse wirtschaftliche Macht, aber keine politische. Damit müssen wir leben.“ Sie warnte auch davor, sich selbst zu unterschätzen: „Wir dürfen uns aber nicht kleiner machen, als wir sind.“
Die Bundespräsidentin erinnerte sich auch an ihr Treffen mit Donald Trump im April: „Das Treffen, das ich im April mit ihm hatte, war sehr wichtig. Es öffnete einerseits Guy Parmelin und mir die Tür für ein Treffen mit dem amerikanischen Finanzminister und andererseits für den Abschluss der Verhandlungen.“
Ob dieses diplomatische Engagement Früchte trägt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Eine Absage kurz vor dem Nationalfeiertag könnte die Stimmung trüben. Bis dahin heißt es abwarten.
(Jonas Bucher/cga)
20 Minutes